Campus Radium
Das Firmengelände der Radium Lampenwerk GmbH zwischen Wupper und Altstadt in der Hansestadt Wipperfürth im Oberbergischen Kreis steht erneut vor besonderen Herausforderungen. Denn vor dem Hintergrund des sich im Bereich Leuchttechnologie aktuell abzeichnenden Wandels, besteht die Frage wie sich das Traditionsunternehmen an ihrem Produktionsstandort in der Stadt künftig weiter aufstellen möchte und kann.
Das vorliegende Konzept steckt einen ersten städtebaulichen Korridor ab, in dem die räumlich-funktionale Entwicklung des Radium Areals vorangetrieben werden kann. Dabei ist die Festlegung auf einen frühzeitigen infrastrukturellen und stadträumlichen Rahmen für eine weitere, leistungsfähige Produktion, wie auch die Öffnung des Areals für die Realisierung neuer, verbindender öffentlicher Räume und Schaffung von Zugängen zur Wasserlandschaft der Wupper, von besonderer Bedeutung. Nicht minder wichtig ist eine effiziente Ausnutzung von Flächen und die Entwicklung neuer, verträglicher Nutzungen sowie deren Neben- und Miteinander auf dem Areal.
Das Areal schrittweise öffnen und zugänglich machen erhält Priorität. Dabei sind es vor allem die „Produktionsräume und -straßen“ sowie die Ränder des Areals, die auch in Zukunft diesen Raum prägen. Bestimmend ist das Erschließungs- und Wegenetz, dass sich aus der Grundstruktur heraus ableiten lässt – so entstehen zwei innenliegende, grün geprägte „Campusbänder“ (1x Links, 1x Rechts der Wupper). Diese bilden das funktionale und gestalterische Rückgrat, denn sie verknüpfen den „Campus Radium“ mit den umliegenden Stadträumen und heben räumlich-funktionale Trennungen und Barrieren auf.
Neben der langfristigen Sicherstellung der Produktion auf den zentralen Kernflächen des Campus, unter Berücksichtigung des Gebäudebestandes links der Wupper, zählt insbesondere die Öffnung des Areals im Bereich des Hausmannsplatzes, inklusive Realisierung einer neuen Brücke über die Wupper für zu Fuß gehende und Rad fahrende Menschen als Startprojekt für die gesamte Entwicklung. Denn nur über eine leistungsfähige und attraktive Brücke lässt sich die Altstadt mit den untergenutzten und bisher eher schlecht zugänglichen Flächen rechts der Wupper stärker verknüpfen. Die neue Verbindung vom Marktplatz bis dorthin macht die Flächen gleichzeitig Interessant für Investitionen und bietet die Chance, durch eine naturnah gestaltete Uferseite das Wasser mitten in der Stadt erlebbarer zu machen. Gleichzeitig besteht die Chance die hochwertige Standortgunst für die Entwicklung eines gemischt genutzten Quartiers beidseits der Wupper zu nutzen.